Die Versell sind ein uraltes Montafoner
Familiengeschlecht, das knapp ein halbes Jahrtausend durch seine bäuerliche Kulturarbeit
im Tal Montafon mitgeholfen hatte das Landschaftsbild zu wandeln und ist durch ehrbare
Arbeit in handwerklichen und geistigen Berufen zu Ehre und Ansehen von Seiten der
Mitmenschen und Obrigkeit gekommen.
Der erste urkundlich genannte Vertreter des
Geschlechtes ist ein Christian Versell im Jahre 1550. So heißt es im Tschaggunser
Jahrzeitbuch auf Seite 56:
"Christian Versell ... guet mit stall daruf, Cläße genannt am Montschaganehre
under-halb Grabs gelegen, steht uf an grabser mayenseß, aus an Caspar Vonbank, ein und ab
an Gampadelser gerechtikheit...
Der Name Versell soll nach dem bekannten Heimatforscher Ludwig Vallaster (1908-1981)
romanischen Ursprung haben und von VAL SELL = Talsattel abgeleitet worden sein. Es ist
also ein Örtlichkeitsname und stammt vom Bewohner, der in einer Talmulde gewohnt hat.
Im großen Montafoner Familienbuch sind für die Zeit von 1633-1987
- in Tschagguns 46 Familien
- in Schruns 20 Familien
- in St. Gallenkirch 9 Familien
- in Bartholomäberg 2 Familien
verzeichnet.
Die Versell führen ihr altererbtes Familienwappen mit folgender Beschreibung:
Im rotem Schild ein spitzes, silbernes Zeichen mit dreieckigem Fuß (vermutlich ein
Hauszeichen), darin ein Ring; über dem Helm rot-silberner Wulst und geschlossener roter
Flug; Helmdecken silbern-rot.
Im Laufe der Jahrhunderte weist das tüchtige Geschlecht mehrere Mitglieder auf, die
Besonderes geleistet haben. Aus der Vielzahl seien hier drei n"her genannt:
Hans Versell aus Tschagguns war von 1649-1668 Vorgesetzter des Tales Montafon
(Märzengerichtprotokolle).
Joh. Josef Versell, 1769-1817, Vorsteher seine Heimatgemeinde Tschagguns und
Oberleutnant der Montafoner Schützen. Er ertrank bei einem Rettungsversuch in der
Hochwasser führenden Litz anno 1817.
Joh. Christian Versell, geb. 1773 in Tschagguns wird 1815 als Bergmann erwähnt.
Er war der letzte Hauer, der in Bartholomäberg den über 400 m tiefen Silberstollen
abbaute.
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